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Zadie Smith

Zähne zeigen

643 Seiten

ISBN 3-426-62141-X

9,90 €

Knaur Verlag

Zadie Smith´s neuer Roman "Zähne zeigen", der jetzt im Knaur Verlag als Taschenbuch erschienen ist und als der neue Star der englischen Literaturwelt bezeichnet wird (Spiegel), erzählt die Geschichte zweier, anfangs ziemlich unterschiedlicher Männer und ihrer Familien. Samad Iqbal und Archi Jones lernen sich während des 2. Weltkrieges in Bulgarien kennen, wo sie zu einer Truppe von schlecht ausgebildeten Soldaten gehören, die das Ende des Krieges in einem Provinznest verpassen. Die seltsamen Umstände lassen eine Art Freundschaft aufkeimen, doch nach dem Krieg verlieren sich die beiden aus den Augen. Als sie sich 30 Jahre später in Großbritannien wiedertreffen, haben die Männer beide schlecht bezahlte Jobs und sind mit wesentlich jüngeren Frauen verheiratet. Von da an treffen sie sich jeden Tag in einem kleinen Pub, um ihren Erinnerungen nachzuhängen oder sich über ihre Alltagsproblemchen zu unterhalten. Archies Tochter Irie ist mit den Iqbal-Zwillingsjungen Magid und Millat befreundet. Die drei Kinder gelten als Ausländer(Iries Mutter, Claire, ist Jamaikanerin und die Zwillinge sind Bengalen) und haben jeweils ihre eigene Art, damit umzugehen, wobei man von keiner Möglichkeit sagen kann, sie sei die einzig richtige... bis Samad beschließt, Magid nach Bengalen zurückzuschicken, um wenigstens aus einem seiner Söhne etwas "Vernünftiges" zu machen. Als dieser von dort zurückkommt, haben sich die Teenager alle zu Menschen entwickelt, die ihren Idealen hinterherrennen und sich doch nicht sicher sind, ob sie nicht Holzwege eingeschlagen haben.
"Zähne zeigen" ist eine seltsam verworrene Geschichte. Sie handelt direkt vom Leben. Ohne Umschweife erfährt man von den Gedanken, (unerfüllten) Träumen und Sorgen dieser Menschen. Sicht der Eltern, Sicht der Kinder, Sicht der Eheleute, Sicht der Freunde, Sicht des Mannes, der seine Frau betrügt. Alles mischt sich zu einer riesigen Geschichte zuammen; mal schön, mal langweilig, aber auf alle Fälle mit einer großen Portion Ironie gewürzt. Diese Ironie ist es auch, die einen beim Lesen davon abhält, an langweiligen Stellen abzubrechen und je mehr man liest, um so mehr lernt man diese Geschichte lieben und sich in den Personen wiederzufinden, bis man das Buch am Ende mit einem leichten Lächeln weglegt, zufrieden, dass es offensichtlich noch mehr Menschen gibt, die nicht perfekt sind, und ein bisschen anders als alle anderen. Vielleicht ist das auch ein Grund um sich mal ungeschminkt aus dem Haus zu trauen oder einfach heute mal den ganzen Tag nur seine ehrliche Meinung zu sagen.
Wie gesagt: ein Buch vom Leben.

 

(c) Annabella Swensson 2003

 



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