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Hanno Erdwein
Das fünfte Geheimnis
von Starhawks
Starhawks ist ein Pseudo und ich habe bisher noch nicht
herausgefunden, wer sich dahinter verbirgt. Auch ging ich an
dieses recht umfangreiche Buch mit einiger Skepsis heran, weil
mir der Titel etwas nebulös erschien. Ich konnte zu Anfang das
Werk nirgends einordnen. Es ist weder Siencefiction, obschon es
in der Zukunft spielt - zugegeben, eine recht nahe Zukunft. Auch
ist es keinesfalls Action. Allerdings geht es zuweilen recht
spannend darin zu. Und es ist auch nicht unbedingt ein kritisches
Werk zu unseren Umweltproblemen, obwohl die verheerenden Folgen
unseres Tuns darin herausgearbeitet sind. Als ein esotherisches
Buch kann man es auch nicht bezeichnen - dennoch hat es solche
Ansätze.
Nachdem ich aufgelistet hab, was das Buch nicht ist, nun, worum
es darin geht.
Der Darstellung nach spielt es im Süden der USA. Eine
weltweite nukleare Auseinandersetzung hat die alten
Machtverhältnisse beendet. In der Region, in welcher die
Handlung spielt, gibt es zwei politische Kräfte. Die eine
Macht nennt sich "Die Stewards" und lebt in gewohnter
rücksichtsloser Weise von der Ausbeutung der Natur und der
Menschen. Die andere Gesellschaft geht mit Mensch und natur
pfleglich um. Ihre Stärke beruht auf der Achtung und Liebe
alles Lebendigen. Während bei den Stewards das Wasser
rationiert und teuer verkauft wird, fließt es bei den
Gegenspielern durch eine blühende Landschaft. Hier sind auch
alle Menschen frei, egal welcher hautfarbe oder Religion sie
angehören. Die Stewards praktizieren die Sklaverei und
züchten Menschen für bestimmte Aufgaben wie zum Beispiel zur
Kriegfürhung. Man fühlt sich ein wenig an Hucksleys "Schöne
Neue Welt" erinnert. Eine recht teuflische Erfindung der
Stewards ist, daß sie ihre Untertanen von imunstützenden
Drogen abhängig machen. Ohne sie würden die Leute
reihenweise dahinsiechen und sterben. So ausgerüstet begeben
sich dann im verlauf der handlung die Stewards nach Norden,
um die andern und ihr Paradies zu überfallen. Menschen
sollen versklavt, natürliche Resourcen eingenommen werden.
Wie dieser Feldzug verläuft und ausgeht, muß man schon selbst
lesen. Hier das Ergebnis zu verraten, wäre unfair.
Fazit: nachdem ich mich eingelesen hatte, mochte ich das
Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann es nur jedem
empfehlen, der ein wenig über den täglichen Tellerrand
hinausdenkt und sich dennoch qualitativ gut und spannend
unterhalten mag.
Bonn, 25. März 2004
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