Astrid Paprotta:
Die ungeschminkte Wahrheit
Kriminalroman, Piper Original, 332 Seiten, 13 EURO
ISBN 3-492-27077-8
Eine Mordserie im Obdachlosenmilieu. Die Leichen sind bizarr geschminkt,
getötet zumeist durch Genickschuss. Alles sieht nach einem irren
Serienkiller aus.
Was Kommissarin Ina Henkel mit und und manchmal gegen ihr Team ermittelt,
weist aber bald in eine andere Richtung.
Die Lektüre ist nach den ersten 80 Seiten reizvoll, vor allem,
weil die Polizeiarbeit aus Inas sehr persönlicher Perspektive beschrieben
wird. Sie ist eine differenziert gezeichnete Polizistin mit einer traumatisiernden
Vorgeschichte. Doch sie setzt sich durch - oder etwas in ihr setzt sich
durch.
Der Roman spielt geschickt mit Verdachtsmomenten, so dass der Leser
recht oft in die Irre geführt wird, um am Ende allerdings eine
etwas dick aufgetragene "gesellschaftskritische" Lösung
präsentiert zu bekommen. Das hätts nicht gebraucht.
Aber wie man ein Hölderlin-Gedicht sinnvoll in einem Krimi unterbringt
- das und manches andere ist hier mit Vergnügen zu studieren.
Der Buchfink meint: Urlaubstauglich.
(c) Simon Croll 2004
Was
ist Ihnen literapur wert?
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