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Malachy Hyde

Wisse, dass du sterblich bist

Roman, 384 Seiten, 22,90 €
ISBN 3-8218-0940-X

Eine feine Idee, die Krimihandlung in die Antike zu verlegen. Die Stadt Pergamon wird von Flüchtlingen überschwemmt. Ein Bündel Probleme bringen sie mit sich, so dass die Pergamener sie gerne wieder loswürden. Die Probleme und die Flüchtigen.

Haben Sie es bemerkt? "Pergamener" - wie ging es Ihnen beim Lesen dieses Wortes? So wie mir? Ich komme darauf zurück.

Leichenfunde in der Nähe des Lagers sorgen für Unruhe in der Stadt. Ein Mörder, der mehrere Menschen nacheinander nach ähnlichem Muster umbringt, macht Pergamon mit dem Messer blutig. Ein "Serienkiller", meinen Sie? Kann man doch nicht schreiben, nicht in einem antiken Krimi!

Silvanus Rhodius soll ermitteln und gleichzeitig das Lager der Flüchtlinge befrieden. Wie es der Zufall will, ist seine Geliebte unter den Migranten (sagt man auch nicht so). Sie unterstützt den etwas trägen Silvanus bei seinen Ermittlungen. Der Römer muss sich auf den Besuch seines Chefs, Marc Antonius, vorbereiten "Ist meine Toga auch weiß genug?", fragt er sich und uns allen Ernstes. Und bei dieser Frage soll es nicht bleiben.

Da liegen die herrlichsten Leichen im Busch, und der Roman kommt vor lauter Fragen und gesuchter erlebter Rede einfach nicht in Fahrt. Bevor der "Ermittler" ermittelt, überlegt er in aller Ruhe, was er denn als nächstes wohl zu ermitteln habe. Und dann "schreitet" er zur Tat. Niemals geht er, wie wir Sterblichen es tun. Ständig "ruhen" irgendwelche "Augen" auf irgendwelchen Menschen, und abschnittsweise, bes. Kapite VI, römisch 6, möchte man das Buch neu lektorieren, wenn es nicht so uninteressant wäre.

 

Die Autorinnen Karola Hagemann und Ilka Stitz "beschlossen (...), die erworbenen Kenntnisse (Reisen nach Kleinasien, Römische Geschichte) und ihre literarischen Vorlieben für spannende Unterhaltung selbst schriftstellerisch umzusetzen." So der Pressetext. Recht hat er: Das Buch wirkt, als hätte da jemand seine Kenntnisse, noch dazu seine erworbenen, umgesetzt. Die Figuren sprechen fast wie im Lateinbuch und lassen nebenbei auch noch köstliche Informationen über die Kulturgeschichte einfließen. Wer nicht mitkommt, kann hinten im Glossar nachgucken, was ein Triklinium ist. Hätten Sie es gewusst?

a. Menopause

b. Hals,- Nasen und Ohren-Klinik

c. Speisezimmer

Na? c ist richtig.

 

Vierzehn "erwähnte historische Persönlichkeiten" werden auf Seite 7 aufgezählt. Im alten Rom nannte man's Namedropping. Es galt als peinlich.

Ach ja, die Namen, ich wollte darauf zurückkommen:

Laelias und Offilias Vater heißt Quintus Bibulus. Zu putzig, nicht wahr? Liest sich klasse.

Nein, das ist kein Buch für mich. Vielleicht für's sechste Schuljahr, fächerübergreifende Lektüre Latein/Geschichte?

Ich meine natürlich: für die Quinta.

Der Buchfink pfeift: Aufhören, bitte! Lektoren einstellen!

 

Scroll, februarius 2004

 

 

 

 

 

 

 



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