www.literapur.de
lesen

Hauptseite

Prosaisches

Hörbar

Lyra

Buchfink- das einzige Bild hier. Er empfiehlt gute Lektüre!
Gemeiner Buchfink
Rezensionen

Wettbewerbe

Magazin

Online-Lesung

Newsletter-Abo!

Forum

Literapur-Wiki

Die Autoren 

Impressum

 
Gästebuch

Antiquariat

Webmaster
Hanno Erdwein
Simon Croll

Links

In Partnerschaft mit Amazon.de 

Kruse, Otto

Kunst und Technik des Erzählens

Zweitausendeins, 2. Auflage 2002, 323 Seiten, 15 Euro

Die rührigen Verleger von 2001 machen sich schon lange um das Schreiben in Deutschland verdient. Andere sagen: Sie verdienen an den Schreibnöten der Deutschen. Durch die zahlreichen Importe aus den Staaten werden sie schließlich dazu beitragen, dass wir alle nur noch Holly-Fast-Food produzieren. Nun also diese Erzählschule. Kruse arbeitet an der FH in Erfurt als Professor der Psychologie. Auch er kann nicht umhin, zahlreiche Ratschläge an den aufstrebenden Erzähler dem Amerikanischen Drehbuch-Handwerk abzugucken. Es kann schließlich nicht verkehrt sein, das Entstehen langweiliger Geschichten verhindern zu wollen. Und neben Syd Field und Sol Stein kommen ehrbare Heimgewächse wie Eberhard Lämmert und andere Veteranen der Germanistik wieder einmal zu Gehör. Dem Chor dieser Stimmen zu lauschen, ist ein Gewinn für jeden, der sich ernsthaft und von fern ans Erzählen machen möchte. Das Besondere dieses Ratgebers sind die 48 Schreibübungen. Da geht es vom mündlichen Erzählen bis zur Entwicklung komplexer Haupt- und Nebenhandlungen. Manche Aufgabe erinnert stark an freiwilligen Deutschunterricht, andere verlocken aber durch pfiffige Anreize zum Losschreiben: "Sie sind ein Briefträger, der einem Kontrolleur erläutert, warum er so lange braucht, seine Post zuzustellen." Nun? - Vorstellbar ist, die Ideen für eine eigene Schreibgruppe auszuwerten. Ob eine Karriere sich mit dem Werkzeugkasten begründen lässt? Wir werden es wohl nie erfahren. Das Buch gibt nicht vor, mehr zu sein als ein Förderprogramm. Es ist auch nicht mehr. Manche Redundanzen machen die Lektüre nicht immer spannend. Und die ein oder andere Binsenweisheit hat sich auch eingeschlichen. Doch wer beherzigt, was an vorsichtigen und bescheidenen Tipps durchaus reichlich zu finden ist, schreibt bestimmt nicht mehr langweilig.
(c) S. Croll, Mai 2002


 



Site Meter