INHALT | EINFÜHRUNG | DIE WELT VON MOON-WATCHER | DIE WELT VON HEYWOOD FLOYD | DIE WELT VON DAVID BOWMAN | INTERPRETATION | QUELLEN

DIE WELT VON HEYWOOD FLOYD

Der Space Shuttle

Der Space Shuttle, zu deutsch "Weltraum-Pendler", sollte zwischen einem Weltraumhafen am Boden und der Raumstation in der Erdumlaufbahn verkehren können wie Flugzeuge zwischen Flughäfen. Keine Wegwerf-Raketen, keine aufwendigen Startvorbereitungen, einfach losfliegen. Zu Kosten die nur ein geringer Bruchteil eines normalen Raketenstarts ausmachen. Mit geringen Startkosten wäre dann die Besiedelung des nahen Weltraums, Mond und Mars kein großes finanzielles Problem mehr gewesen.


Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

1) Die Saturn V Rakete mit dem Apollo 11 Raumschiff beim Start als sie 1969 die ersten Menschen zum Mond brachte. Die Produktion dieser Rakete wurde wenige Jahre danach eingestellt. 2) Die Idee von Flugzeug ähnlichen Space Shuttles wurde durch 2001 und andere Filme als bedeutender Fortschritt propagiert. Einer der schwersten Irrtümer der Technikgeschichte.   3) Als der Shuttle dann über 10 Jahre später erstmals abhob war man von einem großen Raumfahrtprogramm weiter entfernt als je zuvor. Eine Welt, in der die Saturn V weiter produziert worden wäre, hätte wahrscheinlich deutliche kulturelle, technische und wirtschaftliche Unterschiede zu heute.

Von Anfang an war diese Idee aber bezweifelt worden. Jede Rakete, ob wieder verwendbar oder nicht, muss die Materialien aus denen sie gebaut ist bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit beanspruchen. Die Sicherheitsfaktoren und Materialien sind die gleichen wie im Flugzeugbau. Flugzeuge sind aber redundant aufgebaut, der Ausfall eines Triebwerks oder Strukturteils darf nie zum Absturz führen. Eine Rakete kann sich aber diesen redundanten Aufbau aus gewichtsgründen nicht leisten, sie muss näher an der Grenze der Machbarkeit gebaut sein als ein Flugzeug. Und ihre Materialen sind vielfältigeren Alterungseinflüßen ausgesetzt, etwa beim Tank den extremen Schallwellen beim Start und den tiefen Temperaturen des flüßigen Wasserstoffs.

Wird die Rakete nur einmal verwendet muss man nur die Teile vor dem Zusammenbau prüfen. Bei einem wiederverwendbaren System muss aber fast jedes komplexere Teil nach jedem Flug überprüft werden ob die Alterung noch den Erwartungen entspricht. Dies kann nur durch Menschen geschehen und die dadurch entstehenden Wartungskosten sind sehr hoch. Und diese Arbeit durch hochqualifiziertes Personal kann nicht durch Rationallisierung verbilligt werden. Ganz im Gegensatz zu den Rationallisierungsmöglichkeiten in den Fabriken beim Bau von Wegwerf-Raketen.

Obwohl man dies in den 60er Jahren vorraussah wurde der Shuttle trotzdem gebaut. Die US Air Force wünschte sich ein Fahrzeug das eine größere militärische Nutzlast nach einer einzigen Erdumrundung wieder an den Startplatz zurück bringt. Im Kriegsfalle hätte die Sowjetunion die erste Bahn vermessen und vor dem zweiten Überflug vermient oder Abfangraketen losgeschickt. Davor war man bei einer Einmal-Bahn relativ sicher. Da sich die Erde unter der Umlaufbahn in den 90 Minuten Flugzeit um 22 Grad weiterbewegt ist aber der Wiedereintrittspunkt nicht mehr über dem Startplatz. Nur der Shuttle mit seinen Tragflächen kann die Strecke zum Startplatz zurück fliegen, in der Atmosphäre, wie ein Segelflieger.

Die Folgen dieser Fehlentwicklung für die US Raumfahrt waren katastrophal. Die Entwicklung des Shuttles dauerte viel länger und war teurer als erwartet. Die Wartungskosten entsprachen den schlimmsten Befürchtungen. Obwohl die NASA viele andere Projekte strich reichte das nach Apollo knappere Geld nicht einmal für den Shuttle. Lebenswichtige Untersuchungen wurden vernachlässigt und 1986 explodierte deshalb der Challenger. Danach durften die nur drei verbliebenen Shuttles nicht mehr für kommerzielle Nutzlasten verwendet werden. Dieser Markt ist heute zu über 60% in Händen des europäischen Ariane Programms. Und die NASA wird von den Unterhaltskosten ihres Shuttle Programms so gewürgt dass kaum noch Geld für wissenschaftliche Nutzlasten vorhanden ist. Aus Geldmangel wurde etwa das Hubble Space Teleskop vor dem Start nicht getestet. Als Folge musste ein weiteres Shuttle zu einer Reperaturmission hochgeschickt werden - zu Missionskosten für die man fast noch ein zweites Weltraumteleskop bekommen hätte.

Raumstation und Mondbasis


Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

Die berühmtesten Raumstationen im maßstabsgerechten Vergleich über der Küste Ost-Afrikas. Das Konzept Wernher von Brauns mit 72 m Durchmeßer von 1952 ist der erste detailierte Entwurf überhaupt. Die Station von Clarke und anderen für "2001" ist mit 274 m zwar sehr groß, aber technisch ohne Probleme machbar. Wirtschaftlich gereicht hat es aber nur zur sowjetischen Station Mir die seit 1986 tatsächlich realisiert wurde.   Hier in der Ausbaustufe von 1998. Für die International Space Station (ISS) wurden 2000 die ersten Komponenten gestartet. Etwa 2005 wird sie voll ausgebaut sein wie auf dem Bild. Hauptmerkmal der ISS sind ihre großen Solarzellen. Sie wird pro Kopf der Besatzung deutlich mehr Energie zur Verfügung stellen als frühere Konzepte vorsahen.

Clarkes Raumstation beruht auf einem Entwurf Wernher von Brauns aus den 50er Jahren. Sie war als Zwischenstation zu Mond und später Mars gedacht. Vom Shuttle wäre man dort umgestiegen in reine Raumschiffe die nur für den luftleeren Raum vorgesehen sind. Außerdem hätte sie noch der Erdbeobachtung gedient. Im Zentrum hätte ein Atomreaktor Energie geliefert und in den Ringen hätte die Besatzung augrund der Rotation unter normaler Schwerkraft gearbeitet. Ohne einen billigen Shuttle Service fielen die meisten Gründe für ein solche Station aber weg, und für eine kostengünstige Mondbasis sowieso.

Die USA hatten in den 70er Jahren kurzzeitig eine kleine Raumstation aus Überesten des Apollo Programms gebaut, hauptsächlich für Materialforschung in Schwerelosigkeit. Die Sowjetunion, bzw. Russland, hat seit den 70ern bis heute ständig eine größere in Betrieb. Verglichen mit der in "2001" ist sie aber ziemlich klein. Sie dient vornehmlich der Erdbeobachtung, was die USA mit unbemannten Satelliten realisieren. Die nur wenig größere, ab 2001 aktive Internationale Raumstation wird außerdem mehr Materialforschung machen und möglicherweisse noch anderen Aufgaben dienen.

1) Die Mondfähre Aries ist eine Art von Shuttle zwischen der Raumstation und der Mondbasis. Sie ist optimiert um nur im luftleeren Raum zu operieren. Dieses Konzept war aber nur vertretbar wenn ein kostengünstiger Shuttle realisierbar war. Dieser hätte mit erreichen eines Erdorbits ohnehin 80% der Energie für eine Mondreise aufbringen müßen. Da der Shuttle ein völliger wirtschaftlicher Fehlschlag war wird man in Zukunft für Mondflüge ein Fahrzeug bauen das direkt 100% der Reise erledigt. Die Aries wird also nie gebaut werden.   2) Die Mondbasis in 2001 ist zum größten Teil unterirdisch. Das ist sehr realistisch, wäre man doch sonst wegen der fehlenden Lufthülle einer ständigen Bedrohung durch Meteorite, kosmische Strahlung und Sonneneruptionen ausgesetzt. Die Kosten einer solchen Basis sind aber extrem hoch und wohl nur mit dem Vietnamkrieg zu vergleichen. Durch ferngesteuerte unbemannte Systeme wird man aber heute einen mindestens ebenso großen wissenschaftlichen Gewinn erzielen können - bei einem tausendstel der Kosten

Mond

In den 100 Jahren vor und den 30 Jahren nach Apollo gab es dutzende Teleskopbeobachtungen über seltene Phenomäne auf auf Mondoberfläche. Man sah Wolken, vermutlich von Gaseruptionen. Dome, vermutlich von Permafrost Prozessen. Oder "Blinks", Lichterscheinungen unbekannter Herkunft, vieleicht durch Eruptionen verursacht. Die Erforschung des Mondes war mit der letzten Apollo Mission aber praktisch zu Ende. Keine dieser Fragen wurde untersucht, satt dessen kamen während des Programms mehr Fragen auf als man beantworten konnte.

Bilder von Apollo 17, 1972, die letzten Menschen auf dem Mond. Die Mondoberfläche ist meist von monotonem dunklem Grau, fast wie Asche. Größere Helligkeitsunterschiede werden vom Einfallswinkel der Sonnenstrahlen verursacht. Durch das Apollo Programm wurde der Erdmond zum best untersuchten Himmelskörper, nach der Erde. Allerdings war wissenschaftliche Erkenntnis nicht das Hauptziel des Apollo Programms.

Völlig tot ist das innere des Mondes jedenfalls nicht. Auf der Erde entdeckte man bakteriellem Leben Kilometer Tief im inneren der Erdkruste, völlig unabhängig von der Sonne und nur mit Gestein und Wasser lebend. Da diese Voraussetzungen offenbar auch im Mondinnern gegeben sind ist die Frage nach Leben auf dem Mond gar nicht so absurd wie man zur Zeit von Apollo noch annehmen musste. Weitere Landungen sind jedoch nicht mehr geplant, es fehlt das Geld.

Jupiter


Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

1) Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem. Seine vier größten Monde sind seit 1610 bekannt. 2) Die Monde im Größenvergleich mit Jupiters großem rotem Fleck. Der innere Mond ist der vulkanisch aktive Io, dann kommt Europa mit seiner jungen Eisoberfläche. Ganymede hat weit mehr Krater und der äußere Callisto ist damit übersät. 3) Diese Unterschiede haben ihre Ursache im Abstand von Jupiter. Hier unten die vier Monde maßstabsgerecht in ihrem Abstand zu Jupiter. Die Gezeitenkräfte Jupiters durchwalken die Monde umso mehr desto näher sie ihm sind. Aus dieser Energiequelle wird der vulkanismus im innern der Monde gespeist. Lediglich Callisto dürfte völlig erkaltet sein.   4) Am interessantesten ist Europa von dessen eisiger Oberfläche Ende der 90er Nahaufnahmen gemacht wurden. Die kilometerdicke blaue Eisdecke ist von braun gefärbten Spalten durchzogen. Hier ist Material, vieleicht sogar organisches, von einem Ozean unter dem Eis an die Oberfläche gekommen. Der Eismantel ist offenbar tektonisch sehr aktiv, das Wasser darunter unter hohem Druck. In diesem Milliarden Jahre alten Ozean, geschützt vor Strahlung und Meteoriten, ist mit Leben zu rechnen. 5) Ehe man durch die Eisdecke geht wird ein "Europa Orbiter" mit einem Langwellen-Radar die Dicke der Eisschicht und des Ozeans karthographieren. Diese Sonde ist bereits jetzt im Bau. Ist sie erfolgreich wird eine Art von unbemanntem Mini-Uboot folgen.

Als 2001 konzipiert wurde kannte man Jupiter und seine Monde nur von Teleskopbeobachtung, also fast gar nicht. 1979 flogen die beiden Voyager Sonden 3 Tage lang durch das Jupiter System und machten etwa 7000 Bilder. Überwältigt davon liess Clark sich überreden für Hollywood "2010", die Fortsetzung von "2001" zu schreiben. War Jupiters bizarres Wolkenmeer schon unerwartet, so machten die Monde sprachlos. Der innere, Io, ist eine vulkanisch sehr aktive Welt mit kilometerhochen Eruption und Schwefelseen auf der Oberfläche. Der zweite, Europa, ist von einer glatten, jungen Eisschicht überzogen. Die Existenz eines Ozeans darunter scheint inzwischen gesichert. Diese inneren Monde werden durch das Gravitationsfeld des Jupiter praktisch durchgeknetet und haben damit eine sehr konstante Wärmequelle. Durch den dicken Eispanzer vor Strahlung und Meteoriten geschützt ist Europas Ozean der sicherste Platz für Leben im Sonnensystem - sicherer auch als auf der Erde. Derzeit ist ein Europa-Orbiter Start Ende 2003 in Planung, zur Vorauserkundung für einen Europa-Taucher. Ein kleines Mini U-Boot, das sich durch das Eis schmelzen soll um dann den Ozean zu erkunden. Wahrscheinlich wird es dort mehr als nur Bakterien begegnen.

Mars


Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

1) Mars in einer Aufnahme des Hubble Space Teleskops. Man sieht die weise Polkappe aus Wassereis. Links ist die Atmosphäre noch weisslich blau von den Eiskristallen des Morgennebels. Rechts bildet er sich gegen Abend wieder. Die Atmosphäre ist hier gerade ungewöhnlich klar, fast immer ist sie von Staubstürmen rötlich gefärbt. 2) Die typisch rostbraune Landschaft mit lachsfarbenem Himmel wie sie der Mars-Pathfinder 1998 sah. Darunter Aufnahmen der Viking Lander von Ende der 70er Jahre. Die Temperatur an der Oberfläche steigt selten über 0 Grad und ist meist nahe am Tripelpunkt wo Wasser gleichzeitig fest, flüssig und gasförmig vorkommen kann.

Der am meisten mit Legenden umwobene Planet kommt in "2001" gar nicht vor. Leben auf dem Mars erschien Clarke und Kubrick zu trivial, zu häufig verfilmt, zu abgegriffen. Dennoch ist Mars das interessanteste Forschungsobjekt unter den Planeten. In seiner Jugend hatte Mars ein Klima wie die Erde, auch einen Ozean. Zur selben Zeit war die Erde noch heiss und weit weniger lebensfreundlich. Der kleinere Mars kühlte schneller ab. Da er keine Plattentektonik hat wurden immer mehr Bereiche unter der Oberfläche als Lebensraum verfügbar. Ökosysteme auf vulkanischen Gasen bassierend wurden erst Mitte der 70er Jahre auf dem Grund irdischer Ozeane entdeckt. Ob solche Systeme auch höhere Lebensformen als nur Insekten hervorbringen könnte ist noch unklar. Man müßte in den Höhlen des Mars nachschauen. Auf Satellitenbildern sah man eingestürzte Höhlensysteme von gigantischem Ausmaß. Ermöglicht durch die geringere Schwerkraft und die fehlende Tektonik. Auf der Oberfläche ist heute nicht mehr mit Leben zu rechnen.

Die UV Strahlung der Sonne wird durch die dünne Atmosphäre kaum gemildert und sterilisiert praktisch die Oberfläche. Staubstürme, Tornados und Eruptionen unterirdischer Wasseradern sind die einzige Abwechslung dort. Bereits in weniger als hundert Meter Tiefe kann in Höhlen aber flüssiges Wasser und Eis existieren. Mit Energie versorgt durch den noch immer schwach vorhandenen Vulkanismus. Diese Eiskristallhöhlen müßen nicht einmal dunkel sein. Wie in der irdischen Tiefsee könnten auch dort Lebewesen Lichtorgane als Locksignal oder zur Kommunikation entwickelt haben. Da sie mehr Zeit dazu hatten und Licht dort weiter reicht als in der Tiefsee erscheint dies sogar wahrscheinlich. Und höheres, intelligentes Leben?

Der Brookings Report

1) Der "Brookings Report" wie er Anfang 1961 veröffentlicht wurde. 2) Die Liste der Personen die zum Inhalt beigetragen haben. 3) Der Kopf des `Letter of Submission`. Daraus geht hervor das der Report für die NASA ist, vom Kongresskommitee dem die NASA verantwortlich ist genehmigt wurde und als "ein Stimulus zum Nachdenken und für zukünftlige Entscheidungsfindung" dienen soll. 4) Donald Nelson Michael, der Autor der Studie. Von seinen Studenten "Don Michael" genannt, gehört er zu den einflussreichsten Wissenschaftlern der USA   In den wichtigsten Biographischen Datenbanken ist er aber nicht erwähnt. Sein Gebiet ist die angewandte Sozialpsychologie und er war für die Regierung, auch im Sicherheitsbereich, tätig. Das Bild ist aus den 80er Jahren. 5) Das Brookings Institut in der Selbstdarstellung im WWW. Wann immer eine US Regierung geistige Probleme hat steht man zur Beratung bereit. Auch für die Weiterbildung von Regierungsmitarbeitern und für die Auswahl von Bewerbern für Regierung und Verwaltung hat man beratende Kapazitäten zur Verfügung.

Als Professor Floyd die Mondbasis besucht hält er einen kurzen Vortrag zum dortigen Führungspersonal. Die Rede beginnt mit: "... herzliche Glückwünsche für die Entdeckung ... bedeutenster Markstein in der Geschichte der Wissenschaft". Sie endet allerdings: "Ach ja, wie einige von ihnen vieleicht schon wissen, wünscht der Ausschuss das jeder der mit dieser Angelegenheit zu tun hat sich schriftlich zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet. Hm, hat sonst noch jemand eine Frage?"

Das von Clarke beschriebene Vorgehen Floyds ist keine Fiction. Im Jahre 1961 wurde vom renomierten Brookings Institut eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Frage beschäftigte was man tun solle wenn man Artefakte einer höheren, ausserirdischen Zivilisation findet. In einem Playboy Interview 1968 zitierte Kubrick aus dem Stehgreif Passagen aus diesem, nicht geheimen, aber nur sehr wenigen bekannten Report.

Über 200 Leute wurden 1960 für das Projekt interviewt und mehrere Konferenzen auch mit hochkarätigen Naturwissenschaftlern und Technikern geführt. Donald N. Michael, der Direktor und Verfasser des Reports wird als primär verantwortlich für Interpretation, Schlussfolgerung und Empfehlung genannt. Obwohl viele Personen befragt wurden hat man nur Argumente präsentiert die negative Folgen einer Entdeckung ausserirdischer Intelligenz betonen:

  • "Es ist vorstellbar, das es halb-intelligentes Leben in Teilen unseres Sonnensystems gibt, oder hoch intelligentes Leben das nicht technisch orientiert ist. Und viele Kosmologen und Astronomen halten es für sehr wahrscheinlich, das es intelligentes Leben in vielen anderen Sonnensystemen gibt.

    ... Artefakte die diese Lebensformen irgendwann hinterlassen haben könnten vieleicht bei Raumfahrtaktivitäten auf dem Mond, Mars oder Venus entdeckt werden."

  • "Das Wissen, das es Leben in anderen Teilen des Universums gibt, könnte zu einem größeren Gemeinschaftsgefühl der Menschen auf der Erde führen. Entweder basierend auf dem "Wir-Gefühl" des Menschen oder der jahrhunderte alten Annahme das jeder Fremde eine Bedrohung darstellt."

    "Anthropologische Untersuchunungen enthalten viele Beispiele von Gesellschaften die sich ihres Platzes im Universum sicher waren. Die dann aber auseinanderfielen als sie sich mit bis dahin unbekannten Kulturen und deren anderen Ideen und Lebensweisen auseinandersetzen mussten. Andere, die diese Erfahrung überlebten, taten dies überlicherweisse in dem sie ein Preis zahlten in Form veränderter Werte, Ansichten und Verhalten"

  • Daher fordert der Report weitere historische und empirische Untersuchungen wie sich Völker und ihre Führer verhalten wenn sie mit dramatischen und ungewohnten Ereignissen oder sozialen Spannungen konfrontiert werden.

  • "Diese Studien sollten Fragen beantworten wie:

    - Wie, und unter welchen Umständen, könnte man solche Informationen der Öffentlichkeit präsentieren oder vorenthalten, und für wie lange?

    - Was könnte die Rolle der entdeckenden Wissenschaftlern und anderer Entscheidungsträger bezüglich der Veröffentlichung der Entdeckung sein?"

  • Es ist auffallend, das der Report nur Gefahren einer Entdeckung versucht zu diskutieren, die positiven Aspekte aber weder aufzählt noch diskutiert.

    Die Entdeckung von TMA-1 in "2001" entspricht voll dem Szenario das der Brookings-Report 1961 ins Auge faßte. Auf dem Weg zum Krater Tycho wird Floyd im Mondbus anhand von Bildern über die Entdeckungsgeschichte informiert. 1) Der Krater Tycho, bei 40º Süd und 10º West wurde wie der gesammte Mond schon in den 60er Jahren photographiert und kartographisch erfaßt. 2) Das Magnetfeld des Mondes hatte bei Tycho eine starke Anomalie. Dadurch erhielt der Monolith auch seinen Namen: Tycho Magnetic Anomaly -1. 3) Als Urasche vermutete man einen ungewöhnlichen Meteoriten, begann mit der Grabung und fand den Monolithen. Dabei zeigt die geologische Schichtung das er nicht verschüttet sondern gezielt vor etwa 4 Millionen Jahre vergraben wurde. 4) Floyd erreicht mit den Geologen die Ausgrabungsstätte, im Hintergrund die Erde. Man sieht auch die auf dem Mond scharf ausgebildete Tag/Nacht Grenze, die sich TMA-1 erstmals seit seiner Ausgrabung nähert - ein Mond-Tag dauert 29 Erd-Tage.5) Wie Moon-Watcher berührt Floyd den tief schwarzen   Monolithen. Im Skript zu 2001 unterhält sich Floyd mit den anderen über den Sinn des Monolithen. Sie einigen sich darauf, das das einzige was sie sicher über ihn wissen ist, das er ein direkter Beweiß für intelligentes Leben ausserhalb der Erde sei. Somit hat Floyd den Monolithen genau so wenig verstanden wie Moon-Watcher. 6) Nur Sekunden später trifft erstmals seit 4 Millionen Jahren Sonnenlicht auf den Monolithen. Er wird aktiviert und sendet einen Radioimpuls Richtung Jupiter, aber so das die Menschen es auch registrieren. Dieses Ereignis findet wieder statt während einer seltenen Konjunktion von Sonne, Mond und Erde, wie bei Moon-Watcher und der Eingangssequenz von "2001".

    Beispiele für die erfolgreiche Übernahme höherer Kultur 1) Die Überreste eines der Stadttore und 2) der Therme des römischen Trier. Im ersten Jahrhundert drangen römische Truppen praktisch kampflos in das heutige südwestliche Deutschland und kolonisierten es. Die ansäßige Germanische Bevölkerung, noch nahe der Stufe der Nomaden, assimilierte die römische Kultur sehr schnell. Die Bauwerke, Infrastruktur und Wirtschaft konnte sich bald mit Italien selbst messen. Die assimilierten Germanen bildeten dann ab dem 4. Jahrhundert das Rückgrat der römischen Streitkräfte. 3) Eine US Flotte unter Admiral Perry zwingt 1854 Japan sich dem westlichen Handel zu öffnen. Japan, seit Jahrhunderten isoliert und auf der Stufe einer agraren Feudalgesellschaft, entschließt sich darauf hin sich die westliche Wissenschaft und Technik anzueigenen. Im Auftrag des neuen Kaisers Meji wurden die begabtesten jungen Leute des Landes nach Europa und in die USA geschickt um von dort zu lernen. 4) Die russische Schlachtflotte in der Straße von Tsushima, 1905. Nur 50 Jahre nach Perry bricht das zaristische Russland Verträge mit Japan um die Vorherrschaft in Ostasien zu gewinnen. Auf dem Höhepunkt des Konflikts wird die gesamte russische Schlachtflotte aus Europa nach Ostasien verlegt um Japan zu züchtigen   Sie wurden erwartet und in der Seeschlacht von Tsushima komplett vernichtet. Durch den Sieg über die etablierte Weltmacht Russland zeigte Japan das es nun weit genug entwickelt war um als gleicher unter gleichen behandelt zu werden. 50 Jahre zuvor besaß Japan kein einziges Hochseeschiff, nur hölzerne 100 to Küstensegler, baugleich seit 300 Jahren. 1905 besaß man Schlachtkreuzer von bis zu 15000 to und eine Hochseeflotte von zusammen einer Million Tonnen.

    Dies sind nur zwei Beispiele, die zeigen das eine Übernahme von höherem Wissen zwar Kulturen verändert, aber dies zum Vorteil dieser Kulturen sein kann. Dies gilt insbesondere wenn der Kontakt mit dem Neuen nicht unmittelbar die wirtschaftliche Ausbeutung zum Ziel hat. Letzteres wäre beim Kontakt mit einer ausserirdischen Zivilisation schon aus physikalischen Gründen ausgeschloßen.

    Der Report empfiehlt weitere Forschung wie Menschen auf eine Entdeckung reagieren würden und wie soziale Strömungen dadurch beeinflußt würden. Dieser Empfehlung scheint zunächst eine etwas einfältige Vorstellung der Geschichte zugrunde zu liegen: Die Vorstellung von einer öffentlichen Meinung die selbst die Kultur ihrer Zeit beeinflußt. Nirgendwo wird auch nur erwähnt das zu allen Zeiten, aber ganz besonders heute, Kultur und öffentliche Meinung gezielt manipuliert werden um bestimmte Entwicklungen zu fördern oder zu verhindern.

    Die richtige Fragestellung für weitere Forschung hätte eigentlich lauten müßen:

    Das Brookings Institut hat, je nach Auftrag, Zugang zu geheimen und streng geheimen Informationen und entsprechend gut informierten Personen. Zwar wurde das Milliarden Dollar Programm der CIA zur Manipulation der westlichen Medien und Kultur teilweise erst Ende der 60er Jahre enthüllt. Aber es ist kaum vorstellbar, das während der Diskussionen im Rahmen des Reports dieser Aspekt gezielter Einflußnahme nicht aufgeworfen wurde. Zumal gerade der Hauptauthor, Donald N. Michael, enge Geheimdienstkontakte hatte. Er arbeitete für die Joint Chiefs of Staff im Pentagon und war Programmdirektor am Institute for Social Research der Universität Michigan. Letzteres eine Einrichtung mit traditionellen Beziehungen zur CIA, dem Pentagon und beschäftigt mit Fragen zur inneren Sicherheit der USA. Das völlige Ausblenden dieser Perspektive einer kontrollierten Veröffentlichung schien eher beabsichtigt zu sein. War die Argumentation von Michael nur vorgeschoben?

    Frances Stonor Saunders veröffentlichte 1999 ihr bahnbrechendes Buch "Who Paid The Piper?". Nach ersten Zeitungsberichten Ende der 60er Jahre wird hier erstmals im Detail beschrieben wie die CIA das kulturelle Leben der westlichen Welt von 1945 bis Mitte der 60er kontrollierte. Es war dies das größte und erfolgreichste Programm zur Beeinflußung einer Kultur. Es gelang damit die geistigen Eliten von den Ideen des Kommunismus und Sozialismus fernzuhalten. Man erreichte dies völlig ohne Gewaltanwendung und ohne den Eindruck einer Manipulation zu hinterlassen. Das Programm wurde weitergeführt, erreichte aber nicht mehr das intellektuelle Niveau der ersten 20 Jahre.

    Clarke deutete in seinem Skript zu "2001" an, das die Angst um kulturelle Folgen von TMA-1 nicht der eigentliche Grund für die Geheimhaltung war. Die USA erhofften sich durch Studium von TMA-1 und Kontakt mit Ausserirdischen technologische und militärische Vorteile gegenüber den anderen Weltmächten. Diese Argumentation hat aber nur auf den ersten Blick was für sich. Ist die fremde Technologie zu weit fortgeschritten, wie TMA-1, so kann man sie gar nicht analysieren. Könnte man es doch, so wäre ein sehr breiter naturwissenschaftlicher Ansatz nötig. Über viele Fachbereiche, mit der Notwendigkeit vieler Inovationen um die Brücke zu diesem technischen Level zu schlagen. So etwas läßt sich nicht im geheimen realisieren ohne das eine andere Weltmacht durch Spionage davon erfährt. Es wäre auch nicht nötig für die USA es geheim zu halten. Denn der wird am meisten davon profitieren, der das größte Potential an Forschern bereit stehen hat. Und das ist seit 1934 eindeutig die USA.

    Die Gründe für Michaels Schlußfolgerung sind daher wohl eher anderswo zu suchen. Im Bereich der Kultur, aber etwas anders als es Michael beschrieb. Ein Kritiker des Reports verwies darauf, das er im wesentlichen von Rechtsanwälten, Anthropologen, Psychologen - eben Geisteswissenschaftlern verfaßt wurde. Michael etwa hatte nur eine geringe Ausbildung in den Naturwissenschaften (B.S. in Physik). Er studierte, promovierte und habilitierte in Psychologie und Sozialwissenschaft. 1989 bezeichnete er die Gefahr globaler Erwärmung als einen Mythos den es sozialpsychologisch zu untersuchen gilt. Ende 1998 vertrat er bei einem Vortrag eine Postmoderne Weltsicht wonach alles relativ ist, eine Illusion, und die Realität zu komplex um daraus sichere Schlüße zu ziehen.

    Dies ist eine Haltung die den Grundlagen der Aufklärung und des rationalen, abwägenden Denkens wiederspricht. Es spiegelt sich darin ein grundlegendes Unverständnis für die rationalen, quantitativen Disziplienen wie Naturwissenschaft und Technik. Dies wurde bereits in seinem Brookings Report deutlich:

  • "Es ist spekuliert worden das von allen Gruppen die [Natur-] Wissenschaftler und Ingenieure am meisten erschüttert würden durch die Entdeckung relativ überlegener Wesen. Denn diese Berufe sind mehr verbunden mit der Beherrschung der Natur als mit dem Verständnis und dem Ausdruck des Menschen. Fortschreitende Erkenntnis der Natur könnte alle unsere Theorien ungültig machen, vieleicht sogar eine Kultur und ein Gehirn benötigen das für irdische Wissenschaftler unereichbar ist. Natur betrifft alle Wesen, aber des Menschen Ziele, Motive, Geschichte, Haltungen etc,, sind vermutlich das geeignete Studium für den Menschen selbst."
  • Diese Sätze belegen eine prinzipielle Unkenntnis naturwissenschaftlicher Motivation, Tradition und Erkenntnis. Nur ein mit Worten spielender Psychologe kann aus dem Schlagwort "Beherrschung der Natur" auf Machtgelüste als Motivation schließen. Ein Staudamm etwa hat nicht die Motivation etwas zu beherrschen sondern die Mitmenschen vor Überflutungen zu schützen und ihnen die Arbeit zu erleichtern in dem man die Kraft des Wassers nutzbar macht. Dies ist die typische Geisteshaltung des Ingenieurs.

    Eng verwandt ist der Naturwissenschaftler, häufig auch mit Ingenieuraufgaben beschäftigt. Seine Hauptmotivation ist unstillbare Neugierde, die Suche nach immer neuer Erkenntnis über die Welt in der wir leben. Einmal bestätigte naturwissenschaftliche Theorien werden durch neue Erkenntnisse auch nie verworfen sondern immer nur ergänzt. Einsteins Relativitätestheorie von 1916 ergänzte Newtons Gesetze von 1687 im Bereich hoher Geschwindigkeiten und großer Massen. Die Quantenelektrodynamik nach 1948 ergänzte die Maxwellschen Gleichungen von 1873 für den Bereich hoher Feldstärken.

    Zu behaupten, diese immer neuen Erkenntnise könne das menschliche Gehirn irgendwann nicht mehr aufnehmen, klingt zunächst einleuchtend. Aber dem liegt ein prinzipieller Irrtum zugrunde. Niemand kann heute mehr in einem Fachgebiet alle Details im Kopf haben, dies wird auch nicht erwartet. Lediglich die Schlußfolgerung, der zusammenfassende Stand der Dinge, sollte allgemein verbreitet sein.

    Es wird ermöglicht, das jeder der genügend Zeit investiert sich die Erkenntnis zu allen Details irgendwo auch verschaffen kann. Denn gerade die Naturwissenschaftler leben ja von der Veröffentlichung und Archivierung ihrer Erkenntnisse. Mehr als die Geisteswissenschaften sind gerade die Naturwissenschaften auf Kommunikation, regen Austausch und unstillbare Neugierde zumindest ihrer jüngeren Mitglieder angewiesen.

    Die Reaktion der Techniker

    Die meisten oder sogar fast alle Science-Fiction Stories über den Kontakt mit höheren Intelligenzen im Weltraum sind von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren oder naturwissenschaftlich geprägten Menschen geschrieben. Von Menschen, für die der Umgang mit Technik ein selbstverständlicher Teil des Lebens ist. Für diese Autoren ist der Kontakt meist ein Abenteuer und die überlegene fremde Technik eine Quelle der Inspiration - genau das Gegenteil von Michaels Behauptung.

    Noch im gleichen Jahr als Michael seinen Report vorlegte wurde dies in Deutschland bewiesen. Mit einer Auflage von 350`000 wurde im September 1961 das erste Heft der wöchentlichen Romanserie "Perry Rhodan" gestartet. Ende Dezember 1999 kam Heft Nr. 2000 in den Handel und die Auflage lag bei über einer Milliarde Heften und Büchern. Außer in Deutschland auch in Japan, USA/Kanada, Russland, Litauen, Holland, Frankreich, China, Tschechien...

    Im Gegensatz zur US Serie Star Trek trafen Perry Rhodan und seine Menschen auf eine technisch weit überlegene Kultur als sie im Jahre 1971 während der ersten Mondlandung (Skript von 1960!), auf ein fremdes Raumschiff stießen. Die Handlung der gesammten Serie spielt in einem durchaus gewalttätigen Universum, in dem es etwa zugeht wie unter den irdischen Kolonialmächten um 1900. Auch später trifft man oft technisch weit überlegene Zivilisationen und Mächte, die mitunter auch kriegerisch sind.


    Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

    Die deutsche Romanserie "Perry Rhodan" ist die erfolgreichste Romanserie überhaupt. Im internationalen Vergleich sowohl von der Dauer des Erscheinens, der Anzahl der Hefte (über 2000) als auch von der Auflagenhöhe (über eine Milliarde). Im Unterschied zu anderen Science Fiction Storys begann diese fast in der Gegenwart, im Jahre 1971. Mit dem Kontakt der ersten Mondexpedition zu einem auf dem Mond gelandeten Raumschiff einer technisch weit überlegenen ausserirdischen Zivilisation. Untertitel Band 1 von 1961: `Sie kamen aus den Tiefen des Weltraums - nie hatte man mit ihnen gerechnet.` Dies entspricht dem Szenario des Brookings Report. Zusätzlich noch ist das Universum von Perry Rhodan von vielen rivalisierenden Sternenmächten bestimmt und interstellare Kriege keine Seltenheit.   Dies ist typisch für die unreflektierte Übertragung von irdischen Gewohnheiten auf kosmische Dimensionen. Man findet diesen Fehler häufig im Science Fiction Bereich. Wahrscheinlich ist er sogar nötig um die Welt interstellarer Raumfahrt nicht zu fremdartig erscheinen zu lassen. Die Vorstellung die ganze Erde könnte das Schicksal irdischer Kolonien der vergangen Jahrhunderte teilen müßte dadurch besonders erschreckend wirken. Im Vergleich zum Szenario des Brookings Report ist dies eine deutliche Verschärfung. Dennoch ist die Serie gerade unter zukünftigen und angehenden Naturwissenschaftlern und Ingenieuren ganz besonders beliebt. Eine empirische Wiederlegung von Michaels Vermutung im Brookings Report.

    Gerade die Konfrontation mit neuen technischen Möglichkeiten, häufig eher aus dem Bereich des Phantastischen als des Technischen, scheint ein wesentliches Erfolgselement der Serie zu sein. Die Leser, meist Jugendliche, sind überdurchschnittlich gebildet und neigen zu naturwissenschaftlich/technischen Berufen. Ein führender deutscher Raumfahrtexperte sah in dieser Serie gar eine willkommene Inspirationsquelle für seine Studenten. Deutlicher konnte Michaels These kaum wiederlegt werden.

    Der Brookings Report wurde vom Fachausschuss des US Congresses ohne Einsprüche entgegengenommen und damit als Stand der Wissenschaft aktzeptiert. Der Report empfahl implizit die Geheimhaltung der Entdeckung zumindest bis weitere Forschungen die Auswirkungen auf die Gesellschaft klarlegen. Abgesehen von einer internen Rand Studie Ende der 60er hat es solche weitere Forschung aber nicht gegeben - oder sie wurde geheimgehalten. Dies bedeutet, das die Empfehlung des Reports weiterhin gültig sein muss. Denn es gibt kein wissenschaftliches Papier das die Aussagen des Reports wiederlegt. Sollte daher der Report, der ja als Handlungsempfehlung von der Regierung angefordert wurde, zu Handlungen geführt haben, so müßte eine geheime "Brookings-Direktive" des Präsidenten noch immer in Kraft sein.

    Das Cydonia Problem


    Klicken Sie auf das Bild für eine große Version

    1) Das Bild des "Mars-Gesicht" wie es 1976 gleich nach Entstehung der Aufnahme veröffentlicht wurde. Es entstand im Rahmen der Erkundung um für die Viking Lander den besten Landeplatz zu finden. Cydonia war damals bereits eines der gewünschten Gebiete. 2) Die originale Presse Mitteilung von damals. Ohne Begründung wird das Objekt als optische Ilusion bezeichnet. Das Bild wurde daraufhin nur in der Sensationspresse abgedruckt. Dort wurden wurden offensichtliche Fehlangaben gemacht, man schrieb von Reifenspuren und einer runden "Stonehenge" Formation. Letzteres war der Kreis links oben, folge eines Eiskristalls auf der Kameralinse und auf jedem Bild dieser Kamera sichtbar. Seriöse Wissenschaftler verloren dadurch sofort alles Interesse an diesem Bild.   3) Die änderte sich als Vincent DiPietro Ende 1979 dieses Bild zufällig im Aushang des National Science Data Center sah. Er sah bereits zuvor ein Ausschnitt von 1) in einem Boulevard Magazin, hielt es aber für eine Fälschung. Nun sah er hier einen größeren Ausschnitt der noch deutlich größeren Originalaufnahme. Für den Fachmann fällt sofort der Blick auf die pyramiden ähnlichen Strukturen links im Bild. Im Kontext mit diesen sehr künstlich aussehenden Objekten bekommt das Mars-Face ein völlig anderes Gewicht. Es war wohl kein Zufall, das diese geologisch noch interessanteren Strukturen im NASA Bild 1) abgeschnitten waren. Mit DiPietros (Wider-) Entdeckung begann die wissenschaftliche Untersuchung dieser Objekte.

    Im Jahre 1976 machte die Viking Orbiter Sonde ein ungewöhnliches Bild der Marsoberfläche. Es zeigt in der Cydonia Region eine Ansammlung pyramidenartiger Strukturen unweit eines kilometergroßen Berges der wie ein menschliches Gesicht geformt erscheint. In einer Pressemitteilung wurde nur das Gesicht veröffentlicht und ohne nähere Begründung als optische Täuschung präsentiert. Ein weiteres Bild dieses Objektes wurde erst Jahre später von Amateuren entdeckt. Über die Behandlung der Cydonia Bilder machte die NASA sogar schriftlich falsche Aussagen gegenüber Kongressabgeordenten. Statt einer neuen Sonde mit besseren Kameras wollte die NASA in den 80er Jahren nur noch schlechtere Kameras zum Mars schicken - man sei nur am Wetter dort interessiert. Erst ein unabhängiges wissenschaftliches Komitee zwang die NASA eine hochauflösende Kamera mit zu schicken. Als diese neue Sonde am 21.8.1993 beim Mars eintraf brach die Funkverbindung ab, sie gilt seitdem als verschollen.

    1) DiPietro und Molenaar, professionell mit Bildverarbeitung vertraut, machten Falschfarben Aufnahmen des Mars-Face. Hierbei wurde jeder Graustufe eine andere Farbe zugeordnet und das Bild im SPIT Algorithmus interpoliert. 2) Sie fanden auch noche eine weitere Aufnahme des gleichen Objekts durch den Viking Orbiter. 4) Eine Aufnahme durch MGS Anfang 1998 hatte zwar eine höhere Auflösung, brachte aber keine Klärung der Topographie. Es ist eine Schrägaufnahme durch eine Dunstschicht und zeigt nur die gleiche Seite die auch Viking 24 Jahre zuvor erkennen konnte. Eine weitere Aufnahme 2000, direkt von oben, scheiterte durch technische Fehler. Ebenso 2001, man bekam nur wieder die bereits bekannte Seite.

    Bereits zuvor, 1992, wurde das Verhalten der NASA zu den Cydonia Bildern von dem US Professor Stanley V. McDaniel zum Gegenstand einer Studie gemacht. Er kam zu dem Schluß, das eine Direktive, basierend auf der Brookings Empfehlung von 1961, noch immer in Kraft ist und die NASA danach handelt.

    Seit 1998 wurden die Cydonia Strukturen mit einer neuen Sonde von einem Dublikat der 1993 verschollenen Kamera photographiert. Beim Vergleich mit weiteren hochauflösenden Bildern dieser Kamera von anderen Gegenden des Mars scheint sich eine natürliche Ursache für die Pyramiden abzuzeichnenen. Basierend auf einem Prozess der auf dem Mars vermutlich häufig, auf der Erde aber kaum vorkommt und bedeutende Mengen von noch immer zirkulierendem Wasser erfordert. Ein solcher Prozess war aufgrund der älteren Viking Daten kaum denkbar oder zumindest nicht beweißbar.

    Wahrscheinlich haben die Cydonia Strukturen fälschlicherweise die "Brookings-Direktive" für den Mars in Kraft gesetzt. Und damit für über 20 Jahre eine genauere Erforschung ihrer natürlichen Ursprünge verhindert. Die auf dem Mars zu erwartende Entdeckung von Fossilien und niederen Lebensformen wurde so mindestens einer, vieleicht gar zwei Generationen von Forschern unmöglich gemacht. Derzeit ist es noch immer sehr schwierig sich mit Cydonia zu beschäftigen und gleichzeitig einen seriösen Ruf zu wahren. Das Thema ist erfüllt von bis ins bizarre gehenden Phantasien und Verschwörungstheorien. Sogar mit einem Link "2001." Clarke und Kubrick wollten zunächst eine Pyramide statt eines Monolithen verwenden. Und TMA-1 liegt bei 40º Süd, 10º West - die Cydonia Strukturen bei 40º Nord, 10º West. Freiwillig oder unfreiwillig trägt auch die NASA dazu bei. Man weigert sich dort dem Thema überhaupt zu widmen.

    Statt dessen erklärte NASA Chef Goldin vor dem verantwortlichen Auschuss des US Kongresses Anfang 2000 auf die Frage, ob er mehr finanzielle Mittel fuer die Marsforschung benötigte, das er kein weiteres Geld brauche. Und das, nach dem gerade eine Untersuchungskommission feststellte, das Unterfinanzierung ein wesentlicher Grund für das Scheitern der letzten beiden US Marsmissionen war. JPL Mitarbeiter, die mit den Missionen zu tun hatten und die dortigen Zustände der Presse mitteilen wollten, wurden mit Entlassung bedroht oder gleich gefeuert. Kurz darauf gab Goldin freudig bekannt, das Admiral Boby Ray Inman in ein Komitee zur Oberaufsicht des JPL berufen wurde. Ein Mann mit Vergangenheit und erneut Wasser auf die Mühlen von Verschwörungstheoretikern.

    Nicht im Film, aber im Skript von "2001" erlaubte sich Clarke eine Anspielung auf den Brookings Report. Auf dem Weg zum Monolithen im Krater Tycho tauscht Floyd mit dem Geologen der ihn entdeckte Vermutungen aus. Als der damals hörte das Objekt sei schwarz und verschlucke alles Licht war er an solar betriebene Geräte erinnert. Er verwarf aber die Idee, denn warum sollte man ein solar betriebenes Gerät vergraben? Floyd hingegen fragte sofort ob seit der Ausgrabung schon mal Sonnenlicht auf den Monolithen gefallen sei. Tatsächlich sollte dies dann in wenigen Minuten zum ersten mal geschehen und das Signal zum Jupiter auslösen. Auf Floyds Frage an den Geologen, für was er denn dann TMA-1 halte, meinte dieser sehr erdverbunden: "Grab, Gebetsstätte, Vermessungsmarke oder Ersatzteil - suchen sie sich was aus." Clarke gab dem Geologen den Namen "Michaels"